“Im Einklang mit dem Leben...”
Marshall B. Rosenberg "Was ich in meinem Leben will, ist Einfühlsamkeit, ein Fluss zwischen mir und anderen, der auf gegenseitigem Geben und Nehmen beruht." Marshall B. Rosenberg Marshall B. Rosenberg ist Begründer der gewaltfreien Kommunikation. Marshall B. Rosenberg wurde am 6. Oktober 1934 in Canton / Ohio in den USA geboren. Im Sommer 1943 ist die Familie nach Detroit / Michigan umgezogen. Seine Jugendzeit wurde mit geprägt von Rassenunruhen in der direkten Nachbarschaft und persönlichen Erfahrungen als Weißer jüdischer Herkunft. Zwei Menschen berührten ihn tief: seine Großmutter, die das Gute in jedem Menschen sah und ihm die Freude am Geben und Nehmen gelehrt hat und sein Onkel, der seine sterbenskranke, gelähmte Großmutter mit Hingabe und Liebe gepflegt hat. Seit diesen Erfahrungen beschäftigten ihn die beiden Fragen:  "Was geschieht genau, wenn wir die Verbindung zu unserer einfühlsamen Natur verlieren und uns schließlich ausbeuterisch verhalten?" und "Was macht es manchen Menschen möglich, selbst unter den schwierigsten Bedingungen mit ihrem einfühlsamen Wesen in Kontakt zu bleiben?" Marshall ist überzeugt, dass die Art und Weise unseres Sprechens eine entscheidende Rolle bei unserer Fähigkeit spielt, einfühlsam zu bleiben: "Seitdem habe ich einen spezifischen Zugang zur Kommunikation entdeckt - zum Sprechen und zum Hören -, der uns dazu führt, von Herzen zu geben, indem wir mit uns selbst und mit anderen auf eine Weise in Kontakt kommen, die unser natürliches Einfühlungsver- mögen zum Ausdruck bringt. Ich nenne diese Methode Gewaltfreie Kommunikation und benutze den Begriff Gewaltfreiheit im Sinne von Gandhi: Er meint damit unser einfühlendes Wesen, das sich wieder entfaltet, wenn die Gewalt in unseren Herzen nachlässt. Wir betrachten unsere Art zu sprechen vielleicht nicht als ‚gewalttätig', dennoch führen unsere Worte oft zu Verletzung und Leid - bei uns selbst oder bei anderen." 1961 promovierte er als klinischer Psychologe an der University of Wisconsin-Madison. 1966 wurde er zum offiziellen Prüfer in klinischer Psychologie von der amerikanischen Prüfungsbehörde für klinische Psychologen ernannt. Seine Arbeit ist mit beeinflusst von den Erkenntnissen seines Lehrers Carl Rogers (Humanistische Psychologie) aus der klientenzentrierten Gesprächstherapie und den Überlegungen Gandhis zur Gewaltfreiheit. Marshall selbst sagt, dass sein Konzept nichts Neues beinhalte: "Alles, was in die GFK integriert wurde, ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Es geht also darum, uns an etwas zu erinnern, das wir bereits kennen - nämlich daran, wie unsere zwischenmenschliche Kommunikation ursprünglich gedacht war." 1984 gründete Marshall das Center for Nonviolent Communication in Sherman, Texas. Diese Einrichtung entstand aus seiner Arbeit mit Bürgerrechtlern in den frühen sechziger Jahren. Mit ihnen hatte er Mediationsprogramme und Trainings zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit durchgeführt, um Gemeinden zu unterstützen, die die Rassentrennung an Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen überwinden wollten. Er wollte seine Erkenntnisse und Ansätze allen Interessierten auf der ganzen Welt zugänglich machen. Mit den "4 Schritten in der GfK" hat er einen handlungsfähigen Leitfaden entwickelt, mit dem wir unser Einfühlungsvermögen wieder entdecken können. Mehr als drei Jahrzehnte führte er seine Seminare überall in der Welt durch und unter- stützte die Friedensarbeit in Krisen- und Kriegsgebieten. Marshall B. Rosenberg ist am 7. Februar 2015 im Alter von 80 Jahren im Beisein seiner Frau Valentina und seinen Kindern verstorben. Er starb friedlich in seinem Heim in Albuquerque, New Mexico. Über Jahrzehnte hat Marshall Rosenberg die Menschen tief berührt und inspiriert. Unzählige Personen haben die Haltung der Gewaltfreien Kommunikation erlernt und weitergegeben. Sein Werk wird in den Menschen und in dem Wandel, den er vermittelt hat, weiterleben. Quellen: "Gewaltfreie Kommunikation - Eine Sprache des Lebens" von Marshall B. Rosenberg www.wikipedia.de www.cnvc.org